Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sieht in der Unterbringung von Hunderttausenden Flüchtlingen in Deutschland einen „humanitären Kraftakt“. Bund, Länder und Kommunen müssten diesen gemeinsam meistern, sagte sie am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“ vor Beratungen zur Flüchtlingspolitik in Berlin. Sie verwies darauf, dass die Kapazitäten für die Unterbringung von Flüchtlingen in Ländern und Kommunen unterschiedlich seien.
An dem Treffen in ihrem Ministerium nehmen am Vormittag neben Vertretern der Bundesländer und der kommunalen Spitzenverbände auch Vertreter des Bau- und des Finanzministeriums teil. Faeser sprach sich konkret dafür aus, über Grundstücke zu sprechen, auf die man Container für Geflüchtete stellen könne. Außerdem müsse darüber gesprochen werden, wie man freien Wohnraum nutzen könne.
Die Kommunen hatten vor dem Treffen mehr Unterstützung von Bund und Ländern bei der Versorgung von Flüchtlingen verlangt und darauf verwiesen, dass die für dieses Jahr vom Bund zugesagten 2,75 Milliarden Euro für die Versorgung von Ukraine-Vertriebenen und Flüchtlingen nicht ausreichten. Eine Erhöhung dieser Mittel stellte Faeser nicht in Aussicht. Man müsse „um Ostern rum gucken, wie weit man ist“, sagte sie.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wurden in Deutschland nicht nur mehr als eine Million Vertriebene aus dem Land registriert. Nach den Jahren der Corona-Pandemie war 2022 zudem die Zahl von Asylerstanträgen wieder gestiegen.