Bad Arolsen, Berlin (epd). Das „Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine“ mit Sitz in Berlin sucht Spendenpatinnen und Spendenpaten, um Betroffene in den ukrainischen Kriegsgebieten zu unterstützen. Rund 100 Überlebende erhielten zurzeit durch die Patenschaften 40 Euro monatlich für das Notwendigste zum Leben, etwa für Lebensmittel oder Medikamente, teilten das Hilfswerk und das Zentrum für NS-Verfolgung „Arolsen Archives“ am Dienstag im nordhessischen Bad Arolsen mit.
Die Koordinatorin des Hilfsnetzwerks, Ragna Vogel, sagte, es sei jetzt besonders wichtig, die dauerhafte Unterstützung der Menschen vor Ort sicherzustellen. Viele von ihnen befänden sich in prekären Situationen und benötigten regelmäßige Unterstützung. Die Suche nach Spendenpatinnen und -paten sei im September vergangenen Jahres gestartet worden.
Gegründet wurde das Hilfsnetzwerk im März 2022 auf Initiative des Berliner Vereins „Kontakte-Kontakty“. Zu den mittlerweile 50 Mitgliedern zählen auch die „Arolsen Archives“, das weltweit umfassendste Archiv zu Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus.
Nach den Angaben des Hilfswerks leben etwa 40.000 NS-Opfer in der Ukraine, viele von ihnen sind in den vergangenen Monaten aus ihrem Heimatland geflohen. Seit Ausweitung des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine seien mehr als 1.700 Betroffene unterstützt worden.