Hamburg, Kiel, Schwerin (epd). Eine Allianz aller Landesvertretungen der Studierendenschaften hat ein bundesweit gültiges 29-Euro-Bildungsticket gefordert. 49 Euro für ein Deutschlandticket sei für Studierende „nicht bezahlbar“, wie die Hamburger Studierendenschaft am Dienstag mitteilte. Aktuell stünden die Studierendenvertretungen vor der Entscheidung, wie es mit den Semestertickets weitergeht. Es drohe der Zusammenbruch der günstigeren ÖPNV-Verträge. Der Vorstoß einiger Bundesländer, ein 29-Euro-Bildungsticket für Studierende einzuführen, würde zu einer Ungerechtigkeit zwischen einzelnen Bundesländern führen, kritisierte die Allianz.
Bei der Diskussion um das Deutschlandticket seien die Studierenden „vergessen“ worden, obwohl gerade sie von den aktuellen Krisen stark belastet seien. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes seien 37,9 Prozent der Studierenden armutsgefährdet, bei den alleinlebenden oder in Wohngemeinschaften lebenden Studierenden liege die Zahl bei 76,1 Prozent, hieß es. Die Landesvertretungen sehen Bund und die Länder in der Pflicht, ein nachhaltiges, gerechtes Bildungsticket in allen Bundesländern sicherzustellen.
Das bundesweit gültige 29-Euro-Bildungsticket soll dabei auch Schülern, Auszubildenden und Freiwilligendienstleistenden zugutekommen. Eine Mitnahme für Kinder bis 14 Jahren müsse ebenfalls gewährleistet und bundesweit vereinheitlicht sein, hieß es. Ein günstiger ÖPNV ist längst keine Frage der Machbarkeit mehr, sondern eine Frage des Willens und des moralischen Verantwortungsbewusstseins des Gesetzgebers, teilten die Studierenden mit.