"Ocean Viking" rettet 84 Menschen im Mittelmeer vor Libyen

"Ocean Viking" rettet 84 Menschen im Mittelmeer vor Libyen

Frankfurt a.M. (epd). Die „Ocean Viking“ hat 84 Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer gerettet. Wie die Organisation SOS Méditerranée am Dienstag auf Twitter mitteilte, handelt es sich bei 58 der Überlebenden um Minderjährige ohne Begleitung. Demnach wurden die Menschen aus einem überfüllten Schlauchboot in internationalen Gewässern vor Libyen an Bord genommen. Viele von ihnen seien dehydriert und unterkühlt.

Zuvor hatte am Montag die von „Ärzte ohne Grenzen“ betriebene „Geo Barents“ ebenfalls in internationalen Gewässern vor der libyschen Küste 48 Schutzsuchende gerettet. Wie die Hilfsorganisation auf Twitter mitteilte, haben die italienischen Behörden dem Schiff kurz nach dem Einsatz den vom Rettungsort weit entfernten norditalienischen Hafen Ancona zugewiesen.

Das Mittelmeer zählt zu den tödlichsten Fluchtrouten weltweit. Es gibt dort keine staatliche Rettungsmission, lediglich die Schiffe privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten. 2022 sind nach Schätzungen der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 2.300 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben gekommen oder werden vermisst. Seit Beginn dieses Jahres hat die Organisation 105 Tote und Vermisste gezählt.

Die rechtsgerichtete italienische Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni ist dazu übergegangen, privaten Seenotrettern kurz nach dem ersten Einsatz einen oft weit entfernten Hafen zuzuweisen. Die Organisationen kritisieren, dass nun vor allem durch die langen Fahrtzeiten die Zeit in den Einsatzgebieten verkürzt werde. Dadurch könnten weniger Menschen gerettet werden.