Genf (epd). UN-Generalsekretär António Guterres und verschiedene Hilfsorganisationen haben die Öffnung von zwei Grenzübregängen von der Türkei nach Nordwest-Syrien gelobt. Die Entscheidung des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad, die Übergänge Bab Al-Salam und Al Ra'ee für einen Zeitraum von zunächst drei Monaten zu öffnen, ermögliche die rechtzeitige Lieferung humanitärer Hilfe, erklärte Guterres laut einer am Dienstag in Genf veröffentlichten Mitteilung.
Die Versorgung der Millionen Betroffenen der Erdbeben von Anfang vergangener Woche mit Nahrungsmitteln, Gesundheitsgütern, Unterkünften, Wintervorräten und anderen lebensrettenden Gütern habe äußerste Dringlichkeit. Vertreter des Kinderhilfswerks Unicef, des Welternährungsprogramms und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) erklärten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzten die beiden neuen Übergänge für ihre Lieferungen. Die Menschen in Nordwest-Syrien bräuchten dringend Unterstützung.
Die Bevölkerung in den nicht vom Assad-Regime kontrollierten Gebieten im Nordwesten des Landes wurde von den UN und Hilfsorganisationen bislang hauptsächlich über den an der Grenze zur Türkei gelegenen Übergang Bab al-Hawa versorgt. Grundlage dafür ist eine Resolution des UN-Sicherheitsrates. Russland, enger Verbündeter von Präsident Assad im 2011 begonnenen Bürgerkrieg, hatte immer wieder gegen eine Ausweitung des Mandats Stellung bezogen. In der Region waren bereits vor den Erdbeben 4,1 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.