Hamburg (epd). Greenpeace-Aktive haben am Sonntag in Norwegen einen mehrtägigen Protest auf einer Plattform der Ölkonzerns Shell beendet. Zum Abschluss seien alle sechs Aktivistinnen und Aktivisten auf den 125 Meter hohen Fackelbaum der Plattform geklettert und hätten ein Banner mit der Forderung nach einem Stopp der Öl-Ausbeutung enthüllt, teilte die Umweltschutz-Organisation in Hamburg mit. Sie forderte von Shell, die geplante Ausbeutung weiterer Ölfelder einzustellen und für die Entschädigung der Klimaschäden aufzukommen.
Die Plattform soll laut Greenpeace künftig vor der norwegischen Küste bis zu 45.000 Barrel Öl pro Tag ausbeuten. Deren Verbrennung würde bis zu 45 Millionen Tonnen Kohlendioxid verursachen - das sei mehr, als Norwegen in einem Jahr ausstoße.
Die fünf großen Ölkonzerne Exxon Mobile, Total Energies, Chevron, BP und Shell haben laut Greenpeace für das vergangene Jahr historisch hohe Gewinne von zusammen 196 Milliarden Dollar gemeldet, beteiligten sich bislang jedoch nicht am Ausgleich von Klimaschäden. Mit den wachsenden Schäden durch die Klimakrise werde die Frage lauter, wer dafür bezahle. „Als weltweit größter Verursacher dieser Schäden darf die fossile Energiebranche um Konzerne wie Shell sich nicht aus der Verantwortung stehlen“, sagte Greenpeace-Sprecher Till Seidensticker.