Frankfurt am Main, Ouagadougou (epd). Die Militärregierungen in Mali, Burkina Faso und Guinea haben ein Ende der regionalen Sanktionen gegen ihre Länder gefordert. Die Maßnahmen der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas und der Afrikanischen Union (AU) verhinderten eine regionale Integration und träfen die bereits durch Unsicherheit und Instabilität gebeutelte Bevölkerung, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Freitag veröffentlicht wurde. Die drei Staaten appellierten an die Länder der Region, sie vielmehr bei der Herstellung von mehr Sicherheit und im Prozess für eine Rückkehr zur Verfassungsordnung zu unterstützen.
Vertreter der drei Militärregierungen hatten sich zwei Tage lang in der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou getroffen, um ihre Zusammenarbeit zu verstärken. So soll künftig der Ausbau von Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, der Bergbauindustrie und des Energiesektors zwischen den Ländern weiter gefördert werden. Dafür ist unter anderem der Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen den Hauptstädten Conakry, Bamako und Ouagadougou vorgesehen.
Dafür sei es jedoch entscheidend, die Sicherheitslage in den drei Ländern zu stärken, hieß es in der Erklärung. Eine Aufgabe, für die die technische und finanzielle Unterstützung von AU und Ecowas nötig sei, ebenso wie die Bündelung von Kräften mit weiteren Ländern der Subregion sowie die Beendigung der Sanktionen, hieß es der gemeinsamen Pressemitteilung zum Abschluss des zweitägigen Treffens.
Die Sicherheitslage in Mali, Burkina Faso und Guinea ist sehr angespannt. Extremistische, gewalttätige Gruppierungen haben vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara in den vergangenen Jahren einen starken Zulauf erlebt. Militärs haben in allen drei Ländern gewählte Regierungen entmachtet, mit der Ankündigung, die Sicherheitslage verbessern zu wollen. In Burkina Faso gab es im vergangenen Jahr zwei Militärputsche, in Mali in den Jahren 2020 und 2021 und in Guinea einen im September 2021.