Berlin (epd). Der WWF fordert einen verstärkten Anbau von Hülsenfrüchten in Deutschland. Bohnen, Erbsen oder Linsen seien proteinreiche Alternativen zu tierischen Lebensmittel, erklärte die Umweltschutzorganisation am Donnerstag in Berlin. Eingebaut in die Fruchtfolge, förderten sie zudem die Fruchtbarkeit der Äcker und böten Nahrung für Insekten.
Bundesweit 2,5 Prozent Anbaufläche im vergangenen Jahr seien aber zu wenig. Zudem landeten zwei Drittel der in Deutschland verwendeten Hülsenfrüchte derzeit im Futtertrog, kritisierte der WWF. „Sowohl die Anbaufläche selbst muss steigen in Deutschland als auch der Anteil von Hülsenfrüchten, die für den direkten menschlichen Verzehr verwendet werden“, forderte WWF-Agrarreferentin Maja-Catrin Riecher.
Derzeit seien beispielsweise getrocknete Bohnen, Erbsen oder Linsen fast ausnahmslos Importware. Ein Teil dieser Hülsenfrüchte stamme aus Regionen mit sehr hohem Wasserknappheit-Risiko wie beispielsweise dem Mittelmeerraum, kritisierte sie.
Das aktuelle Ziel der Bundesregierung sei, dass 2030 auf mindestens zehn Prozent der Ackerflächen Leguminosen, also Hülsenfrüchte, angebaut werden. „Unklar bleibt, wie schon dieses Minimalziel mit den bestehenden Rahmenbedingungen und Angeboten für Landwirtinnen und Landwirte überhaupt erreicht werden kann“, kritisierte Riecher.
2019 haben die Vereinten Nationen (UN) den 10. Februar zum Welttag der Hülsenfrüchte erklärt. Die UN wollen damit Aufmerksamkeit schaffen für die Vorteile von Hülsenfrüchten als Teil einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion.