Hannover (epd). Angesichts neuer Zahlen zur Zahnvorsorge bei Kleinkindern schlägt die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) Alarm. Einer Auswertung von Versichertendaten zufolge habe die Pandemie bundesweit zu einem deutlichen Einbruch bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Altersgruppe bis fünf Jahre geführt, teilte die Kasse mit Sitz in Hannover am Donnerstag mit. Demnach ging der Anteil der Kinder bis zu fünf Jahren mit Zahnvorsorge im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 40 Prozent zurück. Bei den Sechs- bis Zwölfjährigen verzeichnete die Kasse einen Rückgang von rund zwölf Prozent.
Die Zahlen hätten sich seit 2021 zwar leicht erholt. Insgesamt stagniere der Anteil von Babys und Kleinkindern mit Zahnvorsorge aber auf niedrigem Niveau. Er lag im ersten Halbjahr 2019 bei gut 14 Prozent, im ersten Halbjahr 2022 bei knapp zehn Prozent. „Das zeigt, dass viele Eltern immer noch zu lange warten, bevor sie mit ihrem Kind das erste Mal zum Zahnarzt gehen“, sagte eine KKH-Sprecherin. Milchzähne dienten als Platzhalter für die späteren Zähne. Wenn sie wegen Karies gezogen werden müssten, könne das die Entwicklung der bleibenden Zähne und des Kiefers negativ beeinflussen.