Frankfurt am Main, Goma (epd). Nach gewaltsamen Protesten gegen die UN-Friedensmission Monusco im Osten der Demokratischen Republik Kongo ist die Zahl der Todesopfer auf acht gestiegen. Weitere 28 Menschen wurden verletzt, wie die kongolesische Nachrichtenseite „Actualité CD“ am Donnerstag unter Berufung auf den Militärgouverneur der Provinz Nord-Kivu berichtete.
Am Dienstagabend hatten Demonstranten einen Konvoi der Blauhelmsoldaten kurz vor der Provinzhauptstadt Goma angegriffen und mehrere der Fahrzeuge in Brand gesteckt. Zunächst war von drei Todesopfern die Rede gewesen. In einer Stellungnahme der Monusco hieß es, die genauen Umstände sollten in einer Untersuchung mit den kongolesischen Behörden genauer ermittelt werden.
In den vergangenen Tagen hat es in Goma und Umgebung mehrfach Straßenblockaden und Proteste gegen die Präsenz ausländischer Truppen im Ostkongo gegeben. Die Demonstrantinnen und Demonstranten nehmen den Einsatz der Soldaten als ineffektiv wahr und prangern die Verschlechterung der Sicherheitslage in der Region an.
Der Ostkongo wird seit Jahrzehnten von Gewalt geprägt und kommt nicht zur Ruhe. Wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi am Donnerstag berichtete, verletzten sich sechs Menschen in der Region Rutshuru bei der Explosion einer Bombe am Dienstag schwer. Sprengkörper wie selbstgebaute Bomben oder Minen führen in der umkämpften Region immer wieder zu Toten und Verletzten. Mehr als 120 bewaffnete Gruppierungen kämpfen derzeit im Osten des Landes um Macht und Zugang zu Bodenschätzen. Die M23, die seit über einem Jahr in der Provinz Nord-Kivu kämpft, gilt derzeit als die stärkste und am besten organisierte Rebellenbewegung.