Wunstorf (epd). Hunderte Menschen haben am Dienstag Abschied genommen von dem getöteten Schüler der Evangelischen Gesamtschule (IGS) Wunstorf. „Wir glauben an einen Gott, der das Leben liebt, auch wenn es genommen wird“, sagte Pfarrer Andreas Körner, der den Gottesdienst in der voll besetzten katholischen Bonifatiuskirche in Wunstorf leitete. Unter den rund 450 Trauergästen waren unter anderem Beamten der örtlichen Polizei, der Wunstorfer Bürgermeister Carsten Piellusch (SPD), die IGS-Schulleitung sowie die landeskirchliche Schuldezernentin der hannoverschen Landeskirche, Kerstin Gäfgen-Track.
Der Jugendliche war am 24. Januar im Alter von 14 Jahren Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. „Es fehlen die Worte für das Unaussprechliche, was geschehen ist“, sagte Körner in der Traueransprache vor der sichtlich ergriffenen Gottesdienstgemeinde. Die evangelische Gemeindepastorin des Stadtteils, in dem die Tat geschah, Franziska Oberheide, betete für den mutmaßlichen Täter und seine Familie. „Zeige uns Wege der Versöhnung“, schloss sie ihre Fürbitte.
Der Fall des getöteten 14-Jährigen hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Auf der Gedenkseite des Bestatters entzündeten bis Dienstag rund 250 Menschen virtuelle Trauerkerzen und brachten ihre Anteilnahme zum Ausdruck.
Nach Polizeiangaben hatte ein gleichaltriger Mitschüler gestanden, den Jungen getötet und versteckt zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht von einer vorsätzlichen Tat aus. Sie sieht Heimtücke als Mordmerkmal als gegeben an. Der mutmaßliche Täter befindet sich in Untersuchungshaft.