Kongress: Arbeit von Behinderten ist mehr wert

Kongress: Arbeit von Behinderten ist mehr wert
Sozialexperten haben am Mittwoch zum Auftakt eines Kongresses in Freiburg mehr Wertschätzung für die Arbeit von behinderten Menschen in Behindertenwerkstätten gefordert.

Zugleich kritisierten sie, dass zunehmend weniger Firmen Behinderte einstellten. Gemeinsames Arbeiten von behinderten und nichtbehinderten Menschen sei noch viel zu selten möglich, sagte Günter Mosen, der Vorstandsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen.

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Es werde viel über Inklusion geredet, aber wenig dafür getan, sagte Mosen. Er kritisierte zugleich, dass die Bundesagentur für Arbeit nicht genügend bei den Firmen kontrolliere, ob sie behinderte Menschen einstellen. In der Gesellschaft finde "derzeit eine Entsolidarisierung auf allen Ebenen statt".

"Wir sind mehr als nur eine therapeutische Bastelstube", betonte Egon Streicher, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Baden-Württemberg. In den bundesweit mehr als 2.500 Werkstätten von 750 Trägern sind nach Verbandsangaben rund 290.000 Menschen mit Behinderung beschäftigt. Nur wenigen gelinge der Übergang in den regulären Arbeitsmarkt.

In Freiburg diskutieren drei Tage lang und 2.500 Fachkräfte und Sozialexperten über Zukunftskonzepte für die Werkstätten für behinderte Menschen.