Düsseldorf (epd). Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sehen ihre Beteiligung in wichtigen Gremien des Gesundheitswesens in Gefahr. Das Bundesgesundheitsministerium plane einen Finanzierungsstopp der Koordinierungsstelle, die die Benennung der Patientenvertreter unter anderem für den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) organisiert, kritisierte die BAG Selbsthilfe am Donnerstag in Düsseldorf. Geschäftsführer Martin Danner forderte eine Regelung für eine stabile Refinanzierung der Arbeit der Koordinierungsstelle.
Die Koordinierung der Patientenbeteiligung in Absprache mit den Patienten-, Behinderten- und Selbsthilfeorganisationen bedeute einen erheblichen personellen Aufwand, betonte Danner. Die Zahl der Gremien und Beteiligungsformen, die der Gesetzgeber für die Interessenvertretung der Betroffenen vorgesehen habe, sei stetig gewachsen. „Inzwischen kann man auf Bundes-, Landes-, kommunaler und sogar der europäischen Ebene von Hunderten verschiedener Möglichkeiten der strukturierten und geregelten Beteiligung ausgehen.“ Allein im G-BA seien derzeit mehr als 250 sogenannte sachkundige Menschen als Patientenvertreter im Einsatz.
Wegen des geplanten Finanzierungsstopps haben sich nach Angaben der BAG Selbsthilfe Patienten- und Selbsthilfeorganisationen mit einem gemeinsamen Brief an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gewandt. „Patientenorientierung im Gesundheitswesen ist nur mit der Selbsthilfe und nicht gegen die Selbsthilfe möglich“, sagte Danner.