Mexiko-Stadt, San José (epd). Ein Gericht in Costa Rica hat am Mittwoch (Ortszeit) den Mörder eines indigenen Landaktivisten zu einer Gefängnisstrafe von 22 Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft habe eine Strafe von 39 Jahren für den Täter gefordert, berichtete die lokale Tageszeitung „El País“.
Der Aktivist Jerhy Rivera war im Februar 2020 während Auseinandersetzungen im Rahmen eines Prozesses zur Rückgabe von Land auf dem indigenen Territorium Térraba in der Provinz Puntarenas mit fünf Kugeln erschossen worden. Ein Jahr zuvor war Sergio Rojas vom Volk der Bribri ermordet worden. Auch er hatte sich dafür eingesetzt, dass die Ureinwohner ihr Land zurückbekommen.
Rivera wurde bereits einmal 2013 überfallen. 2015 forderte die Interamerikanische Menschenrechtskommission von der Regierung Costa Ricas Schutzmaßnahmen, um das Leben der Ureinwohner und die Integrität der betroffenen Gemeinden zu garantieren.
Seit 2010 findet in Costa Rica ein Prozess zur Rückgabe von Land an die ursprüngliche Bevölkerung statt. Der Staat erkennt offiziell 24 Territorien als indigene Gebiete an. In vielen dieser Regionen leben jedoch auch nicht-indigene Landbesitzer, die das Vorgehen nicht akzeptieren und gegen die Ureinwohner vorgehen. Etwa zwei Prozent der costa-ricanischen Bevölkerung gehören indigenen Gemeinden an.