Saarbrücken (epd). Ein Jahr nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in der Nähe von Kusel gedenkt das Saarland der jungen Beamten. Innenminister Reinhold Jost (SPD) erinnerte am Dienstag in Saarbrücken an die 24-jährige Polizeianwärterin und ihren 29-jährigen Kollegen, die am 31. Januar 2022 grausam aus ihren Leben gerissen worden seien. Ihr Tod solle auch eine mahnende Erinnerung sein, „dass wir für eine Gesellschaft eintreten müssen, in der jeder Mensch sicher vor Gewalt und Kriminalität leben kann“, sagte er.
Der Hauptangeklagte, der mit den Schüssen auf die aus Rheinland-Pfalz stammenden Polizisten seine Wilderei vertuschen wollte, war im November vergangenen Jahres wegen Mordes vom Landgericht Kaiserslautern zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein weiterer Mitangeklagter wurde der Beihilfe zur Wilderei schuldig befunden, blieb jedoch straffrei. Nach Überzeugung des Gerichts hatte er selbst nicht geschossen und durch seine umfassenden Aussagen als Kronzeuge die Aufklärung des Verbrechens ermöglicht.
Der 29 Jahre alte Polizeikommissar und die 24 Jahre alte Polizeianwärterin hatten bei einer Verkehrskontrolle in der Nähe von Ulmet im Landkreis Kusel im Wagen der beiden Männer zahlreiche illegal gejagte Tiere entdeckt. Der Hauptangeklagte eröffnete unvermittelt das Feuer auf die beiden Polizeibeamten. Diese konnten noch einen Notruf absetzen, waren beim Eintreffen der Kollegen aber beide bereits tot. Nach Erkenntnis der Ermittler waren sie in dem Feuergefecht mit dem Wilderer zunächst verletzt und dann durch Kopfschüsse getötet worden. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.