Wittenberg (epd). Mit einem Festakt hat die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt ihren Vorstand und Direktor Stefan Rhein in den Ruhestand verabschiedet. 25 Jahre lang sei er Bauherr und Ausstellungsmacher, Wissenschaftler und Netzwerker für die Lutherstätten in Sachsen-Anhalt gewesen, erklärte die Stiftung am Montag in Wittenberg.
Rhein sagte, er habe mit seiner Arbeit sichtbar machen wollen, dass Reformation kein rückwärtsgewandtes Thema sei. Dafür habe er neben Ausstellungen auch attraktive Häuser und Gebäude mit einer zeitgenössischen Architektursprache schaffen wollen. Auch der Auf- und Ausbau der kulturellen Bildung seien ihm ein Anliegen gewesen. Gerade Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie spannend und aktuell die Zeit der Reformation sein könne, habe ihm besonders am Herzen gelegen, sagte Rhein.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) würdigte Rheins Verdienste für die Luther-Museen, die Kulturlandschaft des Bundeslandes und die Luther- und Melanchthon-Forschung: „Als Sie 1998 nach Wittenberg kamen, lagen gewaltige Aufgaben vor Ihnen.“ Rhein habe die größten und berühmtesten reformationsgeschichtlichen Museen und authentischen Lutherorte als eine Einheit in Vielfalt zusammengeführt. In dessen Amtszeit seien die Museen in Eisleben, Wittenberg und Mansfeld saniert und neugestaltet worden.
Der 1958 geborene Rhein ist promovierter Altphilologe und Philosoph. 1998 wurde er zum ersten Direktor und Vorstand der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt berufen. In seine Amtszeit fiel das 500. Reformationsjubiläum des Jahres 2017.