Amnesty prangert Gewalt des Militärs in Myanmar an

Amnesty prangert Gewalt des Militärs in Myanmar an

Frankfurt a.M., Bangkok (epd). Zum zweiten Jahrestag des Militärputsches in Myanmar hat Amnesty International die anhaltende Gewalt in dem südostasiatischen Land verurteilt. Seit der Machtergreifung am 1. Februar 2021 seien knapp 3.000 Menschen getötet und 1,5 Millionen Personen vertrieben worden, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Montag in Bangkok. Die Menschenrechtler forderten ein weltweites Waffenembargo gegen das Land.

Die Amnesty-Kampagnen-Direktorin für die Region, Ming Yu Hah, kritisierte eine „schockierend inadäquate“ Reaktion der Staatengemeinschaft auf die Krise. Die Menschenrechtsorganisation rief den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dazu auf, ein globales Waffenembargo gegen Myanmar zu verhängen. Dieses müsse alle Waffensysteme, Munition sowie Technologien umfassen, die sowohl militärisch als auch im zivilen Bereich eingesetzt werden.

Seit dem Sturz der Regierung unter Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi geht das Militär brutal gegen Oppositionelle sowie Widerstandsgruppen vor. Immer wieder gibt es Berichte über Massaker und auch Luftangriffe gegen die Zivilbevölkerung. Im Dezember hatte der UN-Sicherheitsrat in New York in einer Resolution erstmals seit dem Putsch ein Ende der Gewalt in Myanmar gefordert. China, Russland und Indien hatten sich bei der Abstimmung über die Resolution enthalten, die auch von UN-Experten als zu schwach kritisiert wurde.