Berlin (epd). In Berlin wird zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar auch vielfach an die von den Nazis ermordeten 500.000 Sinti und Roma erinnert. Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden am Freitag in das Regierungsviertel zu einem Gedenken am Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas ein, wie das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg ankündigte.
Als Redner und Rednerin werden der Holocaust-Überlebende Christian Pfeil, Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) und der Zentralratsvorsitzende Romani Rose angekündigt. Pfeil schrieb den Angaben zufolge Lieder über den Holocaust in seiner Muttersprache Romanes. Nach mehreren öffentlichen Auftritten sei er in seiner Heimatstadt Trier mit dem Tod bedroht und sein Restaurant verwüstet worden.
Später werden der Zentralratsvorsitzende Rose und der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Holger Münch, eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit gegen Antiziganismus unterzeichnen. Grundlage bilde die Arbeitsdefinition von Antiziganismus der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA), die das BKA aus diesem Anlass anerkenne, hieß es.
Auf gleicher Grundlage wird am Sonntag im Berliner Dom die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine Erklärung des Rates der EKD zur Bekämpfung von Antiziganismus übergeben. Umrahmt wird die Übergabe von einem Gedenkgottesdienst für Sinti und Roma. Die Predigt hält die EKD-Bevollmächtigte bei Bundesregierung und EU, Prälatin Anne Gidion.