Kongresszentrum ICC soll Berliner "Centre Pompidou" werden

Kongresszentrum ICC soll Berliner "Centre Pompidou" werden

Berlin (epd). Das Internationale Congress Centrum (ICC) in Berlin soll nach jahrelangem Dornröschenschlaf ein modernes Kunst- und Kulturzentrum werden. Dafür solle ein Konzeptwettbewerb gestartet werden, kündigte Berlins Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) am Dienstag nach der Senatssitzung an. „Wir wollen das ICC mit einem Konzept wiederbeleben, das zu Berlin passt, als Ort für Kunst, Kultur und Kreativität“, sagte Schwarz. Als Vorbild gelte das französische Kulturzentrum „Centre Pompidou“ in Paris, sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD).

Vorgaben des Senats sind die Entwicklung eines modernen Kunst- und Kulturzentrums mit flexiblen, auch für Kongresse und Konferenzen, nutzbaren Flächen, Zugänglichkeit für die Öffentlichkeit und die Einhaltung des Denkmalschutzes. Großflächiger Einzelhandel wird ausgeschlossen, ebenso wie der Betrieb eines Bordells oder einer Spielbank. Die Vergabe erfolgt über ein Erbbaurecht über 99 Jahre.

Zwischen November 2023 und April 2025 soll es laut Schwarz einen Teilnahmewettbewerb geben. 2026 soll die Vergabeentscheidung folgen.

Seit 2014 koste der Betrieb dieser „Berliner Ikone im Dornröschenschlaf“ das Land jährlich zwei Millionen Euro, sagte Schwarz: „Es ist höchste Zeit, das ICC den Berlinerinnen und Berlinern zurückzugeben.“

Das ICC war im April 1979 als Aushängeschild des damaligen West-Berlins eröffnet worden. Auffälliges Merkmal des 250.000 Quadratmeter großen Gebäudes ist seine silbergraue Aluminium-Fassade. Seit 2014 ist das ICC im sogenannten Stillstandsbetrieb, sei 2019 steht es unter Denkmalschutz.