Ermreuth, München (epd). Der nach dem versuchten Brandanschlag auf die Synagoge im bayerischen Ermreuth ermittelte Tatverdächtige sitzt nun doch in Untersuchungshaft. Wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Münchner Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten, gab das Landgericht einer Beschwerde der Ermittler gegen den abgelehnten Haftbefehl bereits am Mittwoch statt. Ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg hatte den Erlass eines Haftbefehls zunächst wegen fehlender Fluchtgefahr abgelehnt. Seit Donnerstag nun befindet sich der 21-jährige Tatverdächtige in Untersuchungshaft, heißt es in der Mitteilung.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der Mann in der Silvesternacht an der Synagoge Ermreuth im Kreis Forchheim eine Fensterscheibe eingeschlagen und danach vor der Fensteröffnung versucht haben, einen Feuerwerkskörper zu zünden, in die Synagoge zu werfen und dort Feuer zu legen. Laut den Behörden handelt es sich um eine antisemitisch motivierte Straftat mit einem rechtsextremistischen Hintergrund.
Durch die Videoüberwachung der Synagoge und durch Zeugenaussagen hatten die Ermittler den 21-jährigen Mann aus einem Nachbarort schnell auf dem Radar. Am 5. Januar wurde er vorläufig festgenommen.