"Fridays for Future": Reul bricht Versprechen einer "ruhigen Räumung"

"Fridays for Future": Reul bricht Versprechen einer "ruhigen Räumung"

Lützerath (epd). Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben das Vorgehen der Polizei bei der Räumung des Dorfes Lützerath kritisiert. Das Land Nordrhein-Westfalen und Innenminister Herbert Reul (CDU) würden sich an ihr Versprechen einer „ruhigen, überlegten Räumung“ nicht halten, sagte Pauline Brünger von „Fridays for Future“ am Donnerstag in Lützerath. Die Sicherheit der Protestierenden vor Ort werde unter anderem durch nächtliche Räumungen „aktiv gefährdet“.

Luisa Neubauer, ebenfalls Vertreterin von „Fridays for Future“, sagte in Lützerath, es gehe bei den Protesten nicht um ein Symbol, sondern „um 280 Millionen Tonnen CO2 unter dem Dorf“, die nicht freigesetzt werden dürften. Neubauer bestätigte, dass am Samstag auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg in Lützerath erwartet werde.

Florian Öczan von „Lützerath lebt“ betonte: „Klimakrise wird an diesem Ort gemacht“. Er kritisierte die Medienberichterstattung, in der nach seinen Worten „die cleane, tolle Räumung“ durch die Polizei „gefeiert“ werde. Öczan forderte eine inhaltliche Auseinandersetzung mit der Klimakrise. „Hier wird aktiv unsere Lebensgrundlage verbrannt“, sagte er.

Seit Mittwoch räumt die Polizei den von Protestierenden besetzten und verbarrikadierten Ort Lützerath. Am ersten Einsatztag wurden laut Polizei drei Einsatzkräfte leicht verletzt, ebenso zwei Personen aus dem Protestlager. Im Zusammenhang mit den anfänglichen gewalttätigen Protesten seien zwei Menschen festgenommen und Strafverfahren eingeleitet worden. Beamtinnen und Beamten seien mit Steinen, Pyrotechnik und weiteren Gegenständen beworfen worden, darunter auch Molotowcocktails.