Pflegeverband: Leistungszuschläge funktionieren nur kurzfristig

Pflegeverband: Leistungszuschläge funktionieren nur kurzfristig

Berlin (epd). Der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege kritisiert die Zuschläge zu den Eigenanteilen bei der stationären Pflege als unzureichend. Die Leistungszuschläge verzögerten die stark steigenden Preise für Pflege nur kurzfristig, sagte der Vorsitzende des Verbandes, Wilfried Wesemann: „Da wird auf ein totes Pferd gesetzt, anstatt mutige grundlegende Reformen anzugehen.“

Wesemann wies darauf hin, dass trotz der Entlastung die pflegebedingten Eigenanteile weiter stiegen. Er bezog sich dabei auf Zahlen der AOK. Demnach lagen im November 2022 die einrichtungsbezogenen Eigenanteile um durchschnittlich 21 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Seit Anfang 2022 erhalten Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen von den Pflegekassen einen Zuschuss zu ihren Pflegekosten. Der Zuschlag beträgt im ersten Jahr 5 Prozent und steigt sukzessive auf bis zu 70 Prozent.

Zuschläge oder die Herausnahme einzelner Posten seien nur kurzfristig eine Hilfe, sagte Wesemann. Langfristig brauche es eine gesetzliche Begrenzung der Eigenanteile, die die Kosten für Pflegebedürftige kalkulierbar mache.