Wiesbaden (epd). Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 35.000 Menschen mehr gestorben als im Vorjahr. Das ist ein Anstieg der Sterbefälle um 3,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. 2022 sind insgesamt 1,06 Millionen Menschen gestorben. Im Dezember 2022 lagen die Sterbefallzahlen nach den Angaben der Statistikbehörde um 19 Prozent über dem Vergleichswert der vier Vorjahre.
Aufgrund des zunehmenden Anteils älterer Menschen an der Bevölkerung wird seit etwa 20 Jahren mit einer jährlich steigenden Zahl der Sterbefälle in Deutschland gerechnet. Jedoch könne nur etwa ein Fünftel des Anstiegs im Jahr 2022 mit der steigenden Zahl älterer Menschen erklärt werden, hieß es weiter. Bereits in den ersten beiden Jahren der Corona-Pandemie, also 2020 und 2021, sei der Anstieg stärker ausgeprägt gewesen als in fast allen Jahren zuvor.
Zu Jahresbeginn 2022 hatte sich das Sterbegeschehen in Deutschland nach den außergewöhnlich hohen Sterbefallzahlen zum Jahresende 2021 annähernd normalisiert, wie die Statistikbehörde außerdem berichtete. Im März lagen die Sterbefallzahlen mit plus acht Prozent allerdings deutlich über dem Vergleichswert aus den Vorjahren. Eine Erklärung für die auch im April mit plus sieben Prozent und Mai mit plus acht Prozent ebenfalls überdurchschnittlichen Sterbefallzahlen könnten die in dieser Zeit immer noch in größerer Zahl aufgetretenen Covid-19-Todesfälle gewesen sein, vermuten die Statistiker.
In den von Hitzerekorden geprägten Sommermonaten Juni bis August lagen die Sterbefallzahlen mit plus neun bis plus 13 Prozent noch deutlicher über den mittleren Werten der Vorjahre. Bis Ende Juli seien auch die Covid-19-Todesfallzahlen angestiegen, im August allerdings wieder gesunken.
Die Sterbefallzahlen lagen im September elf Prozent und im Oktober 20 Prozent über dem Vergleichswert der Vorjahre. Im November (plus sieben Prozent) ging die Differenz wieder zurück. Zum Jahresende im Dezember lagen die Sterbefallzahlen wieder sehr deutlich über dem Vergleichswert (plus 19 Prozent).