Berlin (epd). Die Bundesregierung will die Schuldnerberatung für Senioren ausbauen. Dazu übergab Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne) am Dienstag in Berlin einen Förderscheck über 1,37 Millionen Euro an Diakonie-Vorständin Maria Loheide. Mit dem Geld soll die Diakonie als ein Träger von Schuldnerberatungen bis Ende 2025 zusammen mit weiteren Wohlfahrtsverbänden ein entsprechendes Konzept entwickeln.
Ziel sei ein „aufsuchender Ansatz“, bei dem die Schuldnerberatung zu den Senioren kommt, etwa in die Wohnung, den Senioren-Treffpunkt, das Altenheim oder zum Mittagstisch für Ältere. Lemke betonte, gerade ältere Menschen nähmen zu selten die Hilfe von Schuldnerberatungsstellen in Anspruch. Daher solle der Zugang erleichtert werden.
„Viele Menschen geraten nach ihrem Arbeitsleben in finanzielle Schwierigkeiten“, sagte Lemke. Renten und Erspartes genügten häufig nicht, um die Rechnungen zu bezahlen. Loheide, Vorständin für Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, betonte, wenn die Seniorinnen und Senioren nicht zur Schuldnerberatung kommen, „dann sollte die Schuldnerberatung zu den Menschen gehen und bestehende Hürden abbauen“.
Das Projekt wird den Angaben zufolge fachlich und wissenschaftlich von mehreren Einrichtungen begleitet, unter anderem von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen, dem Schuldnerfachberatungszentrum der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz und der Forschungs- und Dokumentationsstelle für Verbraucherinsolvenz.