Berlin (epd). Nach der Festnahme eines Mannes im nordrhein-westfälischen Castrop-Rauxel hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vor einer anhaltenden Bedrohung durch islamistischen Terror gewarnt. „Deutschland steht weiterhin im unmittelbaren Zielspektrum islamistischer Terrororganisationen“, erklärte Faeser am Sonntag in Berlin. Islamistisch motivierte Einzeltäter seien eine weitere erhebliche Gefahr. „Unsere Sicherheitsbehörden rechnen deshalb jederzeit mit Vorbereitungen für einen Anschlag“, sagte die Ministerin. Seit dem Jahr 2000 hätten die Sicherheitsbehörden 21 islamistische Anschläge verhindert.
Anti-Terror-Ermittler nahmen in der Nacht auf Sonntag in Castrop-Rauxel einen 32-jährigen Iraner fest, der einen islamistischen Anschlag vorbereitet haben soll. Der Mann sei verdächtigt, sich dafür Cyanid und Rizin beschafft zu haben, teilten die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf, die Polizei Recklinghausen und die Polizei Münster gemeinsam mit. Er sei zusammen mit einer weiteren Person in Gewahrsam genommen worden, Beweismittel seien sichergestellt. Giftstoffe fanden sich nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft nicht darunter.
Faeser sagte, die weiteren Ermittlungen würden nun zeigen, ob sich der Verdacht gegen den Mann erhärtet. Der Fall zeige, dass das Gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum als Bund-Länder-Kooperationsplattform funktioniere. „Die internationale Zusammenarbeit ist ebenso weiterhin ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung des internationalen islamistischen Terrorismus“, fügte die Bundesinnenministerin hinzu.