Hilfsorganisation warnt vor Zunahme von Kinderarbeit in Afghanistan

Hilfsorganisation warnt vor Zunahme von Kinderarbeit in Afghanistan

Frankfurt a.M., Kabul (epd). Nach dem von den Taliban verhängten Beschäftigungsverbot für Frauen bei Hilfsorganisationen warnt „Save the Children“ vor einer Ausweitung von Kinderarbeit in Afghanistan. Wegen ausbleibender Unterstützung seien mehr Kinder gezwungen, zum Einkommen und Überleben ihrer Familien beizutragen, erklärte die Hilfsorganisation am Samstag in Kabul.

Die radikalislamischen Taliban hatten während der Weihnachtstage ein Beschäftigungsverbot für Frauen bei lokalen und internationalen Hilfsorganisationen erlassen. International sorgte dieser Schritt für scharfe Kritik. Viele Organisationen haben als Reaktion ihre Arbeit vorerst eingestellt.

Das Beschäftigungsverbot komme zu einer Zeit, „in der Afghanistan die schwerste Wirtschafts- und Ernährungskrise seiner Geschichte erlebt“, betonte „Save the Children“. Die Hilfsorganisation forderte, das Beschäftigungsverbot sofort aufzuheben. Die Taliban-Behörden müssten sicherstellen, dass Mitarbeiterinnen sicher und ungehindert arbeiten könnten. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind etwa 28 Millionen Afghaninnen und Afghanen auf Hilfe angewiesen. Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die humanitäre Lage in dem Land weiter verschärft.