Grünen-Politikerin Schubert: Kirche soll sich einmischen

Grünen-Politikerin Schubert: Kirche soll sich einmischen

Dresden, Frankfurt am Main (epd). Die sächsische Grünen-Politikerin Franziska Schubert fordert Kirchenvertreter auf, sich in soziale und politische Debatten einzumischen. „Gerade in der zunehmend pluralistischen Welt können die Kirchen wichtige Orientierung bieten“, schreibt Schubert in einem Beitrag für das in Frankfurt am Main erscheinende evangelische Magazin „chrismon“ (Januar-Ausgabe). Dieses Angebot trifft ihrer Meinung nach durchaus auf Nachfrage.

Auch wenn die evangelische und die katholische Kirche jeweils nur noch etwa ein Viertel der Bevölkerung repräsentierten, hätten Christinnen und Christen eine Verantwortung, schreibt die Grünen-Politikerin weiter. Für das Überleben der Kirchen sei es „essenziell, deutlich über die Seelsorge hinauszugehen und zu gesellschaftlichen Fragen Stellung zu beziehen“. Das treffe auch auf das Thema Tempolimit zu. Christinnen und Christen sollten selbstbewusst zur Debatte beitragen.

Im November hatte die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für Pkw-Fahrten im kirchlichen Kontext ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen und 80 km/h auf Landstraßen empfohlen. Die Landeskirchen regierten allerdings mit Zurückhaltung. Sie wollen ein Tempolimit nicht zur Pflicht machen, setzen auf die Eigenverantwortung. Schubert zufolge nimmt die EKD eine Vorreiterrolle ein anstatt der Politik hinterherzulaufen, wenn sie für sich konkrete Maßnahmen wie das Tempolimit auf den Weg bringt.