Frankfurt a.M., Tarent (epd). Das von „Ärzte ohne Grenzen“ betriebene Schiff „Geo Barents“ hat am Mittwoch mit 85 im Mittelmeer geretteten Flüchtlingen den italienischen Hafen Tarent erreicht. Die Überlebenden seien sicher angekommen und könnten nun einer besseren Zukunft entgegensehen, erklärte die Hilfsorganisation auf Twitter. In der Nacht auf Montag hatte die Crew auf Bitten der italienischen Behörden zunächst 41 Menschen gerettet. Anschließend übernahm die Besatzung weitere 44 Menschen von einem Handelsschiff.
Nach den beiden Einsätzen wurde der „Geo Barents“ der süditalienische Hafen Tarent zugewiesen. Die neue italienische Regierung schickt private Rettungsschiffe oftmals bereits nach dem ersten Einsatz zu teils weit entfernten Häfen. Die Organisationen gehen davon aus, dass die Schiffe damit so lange wie möglich von der Rettungszone im zentralen Mittelmeer ferngehalten werden sollen.
Derweil teilte die „Sea-Eye 4“ mit, in der zweiten Januarhälfte zu ersten Mission im neuen Jahr aufzubrechen. Bis zuletzt habe die Rettungsmission im zentralen Mittelmeer wegen eines Spendeneinbruchs auf der Kippe gestanden, hieß es. Unter anderem sei die Finanzierung durch eine Förderung von 100.000 Euro des zivilgesellschaftlichen Bündnisses United4Rescue gesichert worden.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Im vergangenen Jahr kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 2.000 Menschen ums Leben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Eine staatlich organisierte Rettungsmission gibt es nicht, lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen und Migranten.