Hannover (epd). Männer sind nach den Erfahrungen des evangelischen City-Seelsorgers Stephan Lackner eher zu tiefgehenden persönlichen Gesprächen bereit, wenn sie dafür einen niedrigschwelligen und anonymen Rahmen vorfinden. Das sagte Lackner am Montag in Hannover in einer kurzen Jahresbilanz. Bei seinen Gesprächsangeboten in der hannoverschen Marktkirche verzeichnete er einen besonders hohen Anteil von männlichen Ratsuchenden - knapp die Hälfte. Das sei im Vergleich zur Klientel beispielsweise von Beratungsstellen ein deutlich größerer Anteil.
Lackner führt dies auf die besonderen Bedingungen der Cityseelsorge zurück: „Bei uns muss man sich nicht anmelden, kann spontan kommen, niemand wird nach dem Namen gefragt, und man muss noch nicht mal ein Problem haben, wenn man mit uns reden will.“ Für Männer sei dieses anonyme Angebot eine besondere Einstiegshilfe. 2021 hatte der City-Pastor 382 Gesprächskontakte. Für 2022 stehen die genauen Zahlen noch aus.