Berlin (epd). Die Theologin Margot Käßmann hat sich gegen starre Renten-Modelle ausgesprochen. „Bis 70 voll arbeiten und dann von heute auf morgen Schluss - das tut Menschen nicht gut“, schrieb die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in ihrer Kolumne in der „Bild am Sonntag“. „Ein langsames Abschmelzen der Arbeitszeit ist besser. Etwa von 40 auf 30 auf 20 Stunden.“ Politik und Arbeitgeber müssten „endlich kreativer denken“, fügte Käßmann hinzu.
Zudem sollten die Älteren lernen, loszulassen. „Bei leitenden Ämtern und Positionen, auch bei politischen Mandaten, bin ich für klare Amtszeitbegrenzungen.“ Es gehe darum, Verantwortung auf Zeit zu übernehmen. „Wer aber zu lange in einer Position ist, verliert Innovationskraft und Kreativität.“
Kürzlich hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eine Renten-Debatte angestoßen. Es müssten mehr Menschen erst mit 67 Jahren in Rente gehen, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung „Ouest-France“.