Düsseldorf (epd). Der rheinische Präses Thorsten Latzel hat zum Jahreswechsel zu mehr Achtsamkeit gegenüber den Mitmenschen aufgerufen. Er hoffe, „dass wir nicht wegschauen, dass wir die Augen offen halten und mit jedem Menschen so umgehen, dass er erfahren kann: Du bist bei Gott angesehen“, erklärte Latzel in seiner am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten Neujahrsansprache. Menschen seien bei Gott und von Gott angesehen, sagte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und verwies auf die biblische Jahreslosung für das Jahr 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“
Der Satz der Jahreslosung verspreche nicht, dass alles einfach besser werde, erklärte der leitende Theologe der zweitgrößten Landeskirche. Diesen Satz empfinde er als „stark, weil es tröstend ist zu wissen, dass es einen Gott gibt, der mitbekommt, wie es uns hier geht; der mich sieht, der das Leid der Menschen sieht und dem es nicht egal ist, was mit uns passiert“. Das gebe Kraft, hinschauen zu können, wenn es um die Not der Menschen gehe. „Du bist ein Gott, der mich sieht“ sagt die zuvor verzweifelte Sklavin Hagar, nachdem sie in der Wüste einem Engel Gottes begegnet ist. (1. Buch Mose, 16,13)
Für das neue Jahr wünschte der Präses, „dass wir ein gesegnetes Jahr 2023 haben, dass es hoffentlich besser wird als 2022“. Er hoffe, „dass wir Frieden finden, dass wir mit den vielen Krisen in unserer Zeit klarkommen“.