Senftenberg (epd). Der Theaterregisseur Manuel Soubeyrand ist im Alter von 65 Jahren gestorben. Die „neue Bühne Senftenberg“ würdigte ihren langjährigen Intendanten als „hoffnungsvollen Idealisten“, der mit den Mitteln des Theaters zu einer guten Zukunft der Gesellschaft habe beitragen wollen. „Der Tod von Manuel Soubeyrand ist ein Schock, ein immenser Verlust“, erklärte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle (SPD) am Mittwoch. Soubeyrand war von 2014 bis Mitte 2022 Intendant in Senftenberg. Er starb am zweiten Weihnachtsfeiertag.
Soubeyrand habe die „neue Bühne Senftenberg“ entscheidend geprägt und sie mit Kulturangeboten, Gastspielen, Kinder- und Jugendprojekten weit über die Grenzen der Lausitz hinaus bekannt gemacht, betonte Schüle. Zugleich sei er „weit mehr als nur ein großartiger Theatermann“ und ein „sensibler Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen“ gewesen. So habe er unter anderem nach dem russischen Angriff schnell Hilfsaktionen für die Ukraine organisiert. Auch der Senftenberger Intendant Daniel Ris äußerte sich bestürzt über den Tod seines Vorgängers.
Soubeyrand wurde 1957 in Köln geboren. Ein Jahr später siedelte seine Mutter mit ihm in die DDR über nach Ost-Berlin. Soubeyrand war dort Ziehsohn des Liedermachers und Dichters Wolf Biermann. Nach dem Schauspielstudium arbeitete er als Schauspieler und Regisseur. Im Jahr 2000 wurde er als Schauspieldirektor und Chefregisseur an das Schauspiel in Chemnitz engagiert. Von 2004 bis 2014 war er Intendant der Württembergischen Landesbühne Esslingen, danach an der „neuen Bühne Senftenberg“.