Montgomery: Bei Corona "nicht alle Vorsicht fahren lassen"

Montgomery: Bei Corona "nicht alle Vorsicht fahren lassen"

Berlin (epd). Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, warnt vor Sorglosigkeit im Umgang mit der Corona-Pandemie. Man könne sich im Umgang mit der Krankheit zwar „Erleichterungen leisten“, sagte der Mediziner den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch). „Dabei sollten wir aber nicht alle Vorsicht fahren lassen.“ Es gehöre zu guter Prävention, weiterhin sich und andere zu schützen.

Das Coronavirus werde nie mehr ganz verschwinden, betonte Montgomery. „Bleiben wir also auf der Hut, aber entspannen wir uns auch im aktuellen Umgang mit dem Coronavirus. Vor allem aber sollten wir aufhören, Infektionsschutzmaßnahmen zum Gegenstand ideologischer Diskussionen zu machen.“ Gefragt seien Vorsorge, Rationalität und Verantwortungsbewusstsein.

Der Virologe Christian Drosten hatte dem Berliner „Tagesspiegel“ gesagt: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei.“ Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne.

Montgomery sagte den Funke-Zeitungen, man müsse weiterhin jene Menschen schützen, die „durch andere Krankheiten selbst nicht genügend Abwehr aufbauen können“. Maskentragen und Abstandhalten sollten weiterhin dort beachtet werden, wo es notwendig erscheint. Zudem müsse die Impfkampagne fortgesetzt werden.