Roth: Gezielte Zerstörung von Kultureinrichtungen in Ukraine

Roth: Gezielte Zerstörung von Kultureinrichtungen in Ukraine

Berlin (epd). Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat auf die Folgen des Ukraine-Kriegs für Kultureinrichtungen hingewiesen. „Die russische Kriegsführung richtet sich systematisch auch gegen die ukrainische Kultur“, sagte sie der in Berlin erscheinenden „taz“ (Samstag). Es würden gezielt Museen, Theater und Bibliotheken zerstört.

Deutschland versuche, beim Schutz von Kulturgütern zu helfen. Der Kulturstaatsministerin zufolge wurden Verpackungsmaterial, Feuerschutzausrüstung, Notstromgeneratoren und Dokumentationstechnik geschickt. Überdies sei Hilfe bei Evakuierungen von Beständen aus den am schwersten umkämpften Gebieten in andere Landesteile geleistet worden. Deutsche Museen hätten Kooperationen mit ukrainischen vereinbart, unter anderem, um die Bestände zu digitalisieren.

In Cherson seien Tausende Kulturgegenstände, Bilder, Skulpturen gestohlen worden, sagte Roth weiter. Die Digitalisierung der Sammlungen helfe später bei der Suche, etwa wenn Raubgut auf dem Schwarzmarkt auftauche. Derzeit gehe es um Winterhilfe und Digitalisierung, später um Hilfe beim Wiederaufbau, betonte die Kulturstaatsministerin.

Der Krieg werde auch mit russischer Desinformation und falschen Nachrichten geführt. „Dem treten wir mit unserer Kultur von Meinungsfreiheit, Vielfalt und Staatsferne bei den Medien entgegen“, erklärte Roth. Die Bundesregierung helfe ukrainischen Journalisten und Kulturschaffenden beim Aufbau einer Struktur im Exil. Auch weißrussische und russische Medienmacher würden unterstützt, damit sie weiter unabhängig und frei arbeiten könnten.