Hildesheim (epd). Der Hildesheimer katholische Bischof Heiner Wilmer warnt vor einer zunehmend verunsicherten und von Egoismen geprägten Gesellschaft. „Ich nehme wahr, dass in unserer Gesellschaft die Angst zunimmt, wie auch die Hysterie. Dagegen steht die Weihnachtsbotschaft, die eine Botschaft des Zusammenhalts und der Solidarität ist“, sagte Wilmer der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag). Nur „miteinander und füreinander“ hätten die Menschen eine Chance, gegen die Krisen und Sorgen anzukommen.
Wilmer wandte sich gegen wachsende Negativstimmung und Weltuntergangsprognosen. Beispielhaft nannte er die Aktionen der Klimaschutzbewegung „Letzte Generation“. Sie seien zwar nachvollziehbar, aber auch problematisch, weil die Aktivisten in einen „apokalyptischen Modus“ verfielen. „Doch das ist tückisch, denn es kann sowohl übertriebenen Aktionismus als auch gefährlichen Defätismus befördern, nach dem Motto: Der Zug ist auf dem Weg in den Abgrund - lasst uns trinken und essen und nichts mehr tun.“
Beide Extreme seien falsch und das Gegenteil christlicher Hoffnung. „Die christliche Hoffnung besteht darin, dass ich anpacke. Ich hoffe, weil Gott da ist. Wer hofft, packt an“, betonte Wilmer.