Düsseldorf (epd). Je nach Branche müssen bis zu 20 Prozent der Beschäftigten in Deutschland auch an den Weihnachtfeiertagen und rund um den Jahreswechsel arbeiten. Laut einer am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichten Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung sind die Anteile im Gastgewerbe, dem Handel, in Verkehr und Logistik sowie im Gesundheits- und Sozialwesen besonders hoch.
Der Studie zufolge sind Männer an den Festtagen etwas häufiger als Frauen im bezahlten Job aktiv. Besonders stark sind Menschen mit geringeren Einkommen betroffen. Die Untersuchung zeigt zudem, dass viele Tarifverträge den 24. Dezember und Silvester für Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben grundsätzlich zu freien Tagen machen - obwohl sie keine gesetzlichen Feiertage seien.
Überdies müssen Erwerbstätige aus Haushalten mit einem niedrigen Einkommen häufiger an den Festtagen arbeiten als solche mit einem hohen Einkommen. Besonders auffällig sei das Muster am Vormittag des Heiligen Abends, an dem 29 Prozent der Erwerbstätigen mit einem Einkommen von unter 1.500 Euro zur Arbeit gehen müssen, während der Anteil bei den höheren Einkommen nur noch bei 15 bis 17 Prozent liegt. Ähnlich ist die Situation am Silvestervormittag.
Fast 4.200 Erwerbstätige hatten sich an einer Befragung der Hans-Böckler-Stiftung beteiligt. Laut den Erkenntnissen der WSI-Forscher müssen am Vormittag des 24. Dezember noch 20 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten. Im Handel und im Verkehrsgewerbe sind sogar 45 beziehungsweise 33 Prozent der Erwerbstätigen noch im Job aktiv.