Weihnachten: Licht der Hoffnung und des Friedens weitergeben

Weihnachten: Licht der Hoffnung und des Friedens weitergeben
Der Ukrainekrieg und die Klimakrise überschatten in diesem Jahr das Weihnachtsfest. Die leitenden Geistlichen der evangelischen Kirchen in Deutschland rufen dennoch dazu auf, sich auf die Bedeutung von Weihnachten einzulassen.

Hannover (epd). Leitende Geistliche der evangelischen Kirchen in Deutschland haben zu Weihnachten auf die Not vieler Menschen hingewiesen. Weihnachten sei „aufgeladen von Geschichten“, sagte der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Ralf Meister, am Dienstag in Hannover. In diesem Jahr seien viele dieser Geschichten bedrückend. Sie handelten von „Geflüchteten, die an Grenzen festsitzen. Von Menschen in Angst vor Bomben und Raketen“.

Der Theologe erinnerte auch an die Sorgen von Menschen, die unter der Erderwärmung und unter steigenden Lebensmittelpreisen leiden, die Angst um ihre Betriebe hätten oder sogar bereits aufgeben mussten. Die größte Geschichte aber schreibe Gott selbst. Es sei „die Geschichte von Aufbruch und Rettung“.

Der rheinische Präses Thorsten Latzel rief dazu auf, in den Gottesdiensten zu Weihnachten für das Hilfswerk „Brot für die Welt“ zu spenden. Weltweit blickten viele Menschen angesichts von Krieg und Krisen sorgenvoll in die Zukunft, erklärte der leitende Geistliche der zweitgrößten deutschen Landeskirche in Düsseldorf. Besonders der Klimawandel sei eine existenzielle Bedrohung für das Leben in vielen Regionen der Erde. Die Erderwärmung gefährde Ernährung und Wasserversorgung von Milliarden Menschen.

Jeder solle dafür einstehen, „dass sich Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit ausbreiten auf der Welt“, schrieb der braunschweigische Bischof Christoph Meyns in seiner Weihnachtsbotschaft. Dass die Kirchengebäude in diesem Winter kälter als gewöhnlich blieben, sei eine Folge des Krieges in der Ukraine. Gleichzeitig werde deutlich, dass alle Menschen die Erderwärmung begrenzen müssten, betonte Meyns: „Wir bekommen es zunehmend zu spüren, wie sehr unser persönliches Leben von globalen Entwicklungen abhängt.“

Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst appellierte an die Menschen, sich auf das Wunder der Weihnacht einzulassen. Die Aufgabe der Gläubigen sei es, das göttliche Licht der Hoffnung und des Friedens an andere weiterzugeben, sagte Wüst in Speyer.

Er wünsche sich, dass sich die Menschen von der Friedensbotschaft Gottes stärken ließen, ergänzte der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit: „Er ist Mensch geworden, damit er uns nahe sein kann.“ Weihnachten gebe Hoffnung auf eine friedlichere Welt „in der Ukraine und überall dort, wo sich Menschen gegenseitig Gewalt antun“.