Hamburg (epd). Obdachlose leiden einer Studie zufolge überdurchschnittlich häufig an körperlichen und psychischen Erkrankungen. Besonders oft sind das Herz-Kreislauf-System und der Stoffwechsel betroffen, wie das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Dienstag mitteilte. Für die Querschnittstudie wurden 651 wohnungslose Menschen in den Metropolregionen Hamburg, Frankfurt am Main, Leipzig und München untersucht. Bei knapp einem Viertel von ihnen (rund 23 Prozent) lag nach den Angaben eine ärztlich diagnostizierte psychische Erkrankung vor, bei rund 70 Prozent gab es zudem Hinweise auf das Vorliegen einer möglichen unbekannten psychischen Erkrankung.
Menschen aus dem EU-Ausland wiesen häufiger körperliche Erkrankungen auf. Psychische Erkrankungen treten wiederum eher unter wohnungslosen Menschen auf, die in Deutschland geboren wurden, hieß es weiter.
„Unsere Studie unterstreicht die Vulnerabilität wohnungsloser Menschen in Deutschland und legt einen ungedeckten Bedarf an psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlungsangeboten nahe“, sagte Studienleiterin Franziska Bertram. Gesundheitsprogramme für Betroffene sollten insbesondere wohnungslose Migrantinnen und Migranten berücksichtigen.