Genf (epd). Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des Angriffskriegs Russlands vor knapp zehn Monaten mehr als 700 militärische Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen in der Ukraine registriert. Dabei seien Personal und Patienten gleichermaßen verletzt und getötet worden, sagte der Beauftragte der Weltgesundheitsorganisation in der Ukraine, Jarno Habicht, am Dienstag in einer Videokonferenz in Genf.
Zudem machten die Engpässe infolge der russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur den Krankenhäusern, Kliniken, Praxen und anderen Gesundheitseinrichtungen schwer zu schaffen. Die Einrichtungen könnten oft nicht die Grundversorgung der Bevölkerung aufrechterhalten.
Inmitten der anhaltenden Kämpfe liefere die WHO in Abstimmung mit dem ukrainischen Gesundheitsministerium und nationalen Partnern lebensrettende medizinische Hilfsgüter, insbesondere in die von den Besatzern wiedergewonnenen Gebiete.
In den vergangenen Tagen habe die WHO Medikamente nach Bachmut in der Region Donezk geliefert, um bis zu 10.000 Menschen zu versorgen. Die Stadt ist zwischen ukrainischen und russischen Einheiten schwer umkämpft.
Außerdem habe die WHO Medikamente, Stromgeneratoren und andere Hilfsgüter nach Cherson transportiert. In der Region, die von den Russen teilweise geräumt wurde, sollen 100.000 Menschen erreicht werden.