Düsseldorf (epd). Nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen nutzen offenbar wieder mehr Menschen die Möglichkeit, in den Läden vor Ort einzukaufen. Bei insgesamt steigenden Umsätzen wird der Anteil des Onlinehandels am gesamten Einzelhandel in Deutschland in diesem Jahr erstmals merklich sinken, wie eine Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) ergibt, die der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag) vorliegt. In den Jahren 2020 und 2021 hatte der Onlinehandel von Lockdowns, Maskenpflicht und größerer Vorsicht der Verbraucherinnen und Verbraucher profitiert.
Laut IW-Prognose wachsen die Umsätze im gesamten Einzelhandel in diesem Jahr gegenüber 2021 um rund 50 Milliarden Euro auf etwa 713 Milliarden Euro. Der Onlinehandel profitiere davon aber nicht, sein Anteil sinke im Jahresvergleich um rund drei Milliarden Euro. Der Anteil am gesamten Einzelhandel ging dadurch um 1,7 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent zurück. Neben den Corona-Lockerungen nennt das IW die aktuellen Preissteigerungen als weiteren Grund: Wenn die Preise steigen, wachsen auch die Umsätze, selbst wenn tatsächlich nicht mehr eingekauft wird.
Im Weihnachtsgeschäft geht der Trend nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) nach oben. Am Ende werde im Vergleich zum Vorjahr aber wohl trotzdem ein preisbereinigtes Minus von vier Prozent stehen, sagte Verbandssprecher Stefan Hertel der Zeitung. Auf der Wunschliste stehen nach seinen Worten in diesem Jahr Geschenkgutscheine erneut ganz oben. Danach folgten die klassischen Geschenkebranchen Spielwaren, Bücher, Schreibwaren, Kosmetik, Körperpflege, Bekleidung und Schuhe.