Sinti und Roma: Kulturstaatsministerin Roth fordert Anerkennung

Sinti und Roma: Kulturstaatsministerin Roth fordert Anerkennung

Oranienburg (epd). Zum 80. Jahrestag der Unterzeichnung des „Auschwitz-Erlasses“ zur Deportation der Sinti und Roma ist in der brandenburgischen Gedenkstätte Sachsenhausen an die Opfer des NS-Völkermordes erinnert worden. Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) forderte am Donnerstag Anerkennung und Gleichberechtigung für die Angehörigen der Minderheit. Sie werde „auch weiterhin alles für eine umfassende Gleichberechtigung der Sinti und Roma tun“, betonte sie anlässlich des Gedenkens in Oranienburg.

Es seien mehr Miteinander, kulturelle und politische Bildung notwendig, betonte Roth. Auch „mehr Sichtbarkeit des so großen kulturellen Reichtums von Sinti und Roma“ sei wichtig. Der Präsident des Zentralrats der Sinti und Roma, Romani Rose, betonte, es sei Aufgabe der heutigen Gesellschaft, den Antiziganismus zu ächten.

An der Gedenkveranstaltung nahmen nach Angaben der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten rund 80 Menschen teil. Darunter seien auch Alma Klasing, Dieter Flack und Albert Wolf gewesen, die den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma überlebt haben.

Der von SS-Reichsführer Heinrich Himmler unterzeichnete „Auschwitz-Erlass“ vom 16. Dezember 1942 hat nach Angaben der Gedenkstättenstiftung die Grundlage für die Deportation von Sinti und Roma aus ganz Europa in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau geschaffen. Hunderttausende wurden von den Nationalsozialisten während des Holocaust in Zwangslagern und durch sogenannte Einsatzgruppen ermordet. Im KZ Sachsenhausen in Oranienburg waren mehr als 1.000 Sinti und Roma inhaftiert.