Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) fordert von der Politik einen besseren Schutz gegen Altersdiskriminierung. So sollten Diskriminierungen wegen des Alters bei der Aufnahme von Krediten bei Banken und Sparkassen abgeschafft werden, erklärte die Senioren-Dachorganisation am Dienstag in Bonn. Senioren würden demnach Kredite trotz vorhandener Sicherheiten verweigert, weil aufgrund ihres Alters nicht sichergestellt sei, dass sie den Kredit vor dem Lebensende zurückzahlen. „Wir sehen hierin eine nicht zu rechtfertigende Benachteiligung älterer Menschen“, erklärte die Bagso in einer Stellungnahme zur geplanten Novellierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) durch die Bundesregierung.
Ein hohes Risiko für Altersdiskriminierung sieht die Bagso zudem in automatisierten Entscheidungsverfahren von Kreditinstituten, die per Algorithmen prüfen lassen, ob und zu welchen Konditionen Darlehen vergeben werden. Auch hier sei eine gesetzliche Regelung zum Schutz vor Diskriminierung notwendig.
Die Novellierung des AGG biete nach mehr als 15 Jahren die Chance, die Diskriminierung von Senioren abzuschaffen, erklärte der Verband in der Stellungnahme mit dem Titel „Altersdiskriminierung wirksam entgegentreten“. Eine Benachteiligung für ältere Menschen gebe es auch bei der Kfz-Versicherung, da dort die Versicherungstarife pauschal nach Altersgruppen festgelegt würden. So gebe es bei dieser Versicherung sehr viel aussagekräftigere Kriterien für die individuelle Risikozuordnung.