"Humanity 1" in Bari eingelaufen

"Humanity 1" in Bari eingelaufen

Frankfurt a.M. (epd). Das deutsche Rettungsschiff „Humanity 1“ hat im italischen Hafen Bari angelegt. Die Hilfsorganisation SOS Humanity, die das Schiff betreibt, teilte am Sonntag mit, sie hoffe auf die vollständige Ausschiffung der 261 geretteten Menschen an Bord. Die italienischen Behörden hatten dem Schiff, das rund 300 Seemeilen von Bari entfernt war, den Hafen am Freitagabend zugewiesen. Die Fahrt dorthin bei extrem schlechten Wetter und hohem Wellengang habe 40 Stunden gedauert, erklärte SOS Humanity. Viele Menschen an Bord seien nass geworden und seekrank.

Am Freitag hatten die italienischen Behörden dem Rettungsschiff „Geo Barents“ den Hafen von Salerno zugewiesen, wie die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, die das Schiff betreibt, mitteilte. Das Rettungsschiff hat 248 Menschen an Bord genommen. Die „Geo Barents“ und die „Humanity 1“ hatten die Flüchtlinge und Migranten bei mehreren Einsätzen seit dem vergangenen Wochenende gerettet.

Es gibt auf dem Mittelmeer keine staatlich organisierte Seenotrettung, lediglich die Schiffe privater Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Oft vergehen nach Rettungsaktionen mehrere Tage, bis den Schiffen ein europäischer Hafen zugewiesen wird. Die neue rechtsgerichtete Regierung in Italien hat den Kurs gegen die privaten Seenotretter verschärft. Bei der Überquerung des Mittelmeers kamen laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in diesem Jahr bereits fast 2.000 Flüchtlinge und Migranten ums Leben oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte viel höher liegen.