Hannover, Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe sieht bei den Handelsunternehmen einen „klaren Trend“ gegen den Verkauf und Import von Feuerwerken und bekräftigt ihre Forderung nach einem Verbot der Knallerei. 17 von 61 Unternehmen, die von der Umwelthilfe befragt worden seien, verzichteten dieses Jahr auf den Verkauf von Silvesterböllern und -raketen, teilte der in Hannover ansässige Verein am Donnerstag in Berlin mit.
Vor Beginn der Corona-Pandemie, im Jahr 2019, seien es nur elf Unternehmen gewesen. Der Trend gehe damit „klar weg von der archaischen Silvester-Böllerei“, hieß es. Dafür sprächen auch die neuesten Importzahlen. Diese seien seit Beginn der Pandemie um mehr als 80 Prozent auf ein historisches Tief gesunken.
Die Zahlen entsprechen der Umwelthilfe zufolge dem Stimmungsbild in Deutschland: In einer repräsentativen Umfrage der Verbraucherzentrale Brandenburg hätten sich 53 Prozent der Bevölkerung für ein Verbot der Silvesterböllerei ausgesprochen. Verbotszonen in allen Großstädten befürworteten sogar 71 Prozent, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey ergeben habe.
„Die letzten zwei Jahreswechsel ohne Knall und Rauch haben gezeigt: Wir dürfen nicht mehr zur archaischen Silvester-Böllerei zurück“, sagte der Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch: „Zum Wohl von Menschen, Tieren und Umwelt.“ Es sei unbegreiflich, dass Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) dies einfach ignoriere. Nach Ansicht der Umwelthilfe lässt sich ein Verbot mit zwei Kürzungen in der ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz durch Faeser ganz einfach umsetzen.