Katholiken weltweit laut Studie uneinig über Sex und Zölibat

Katholiken weltweit laut Studie uneinig über Sex und Zölibat

Bonn (epd). Katholiken weltweit finden es laut einer Studie überwiegend richtig, dass Laien in ihrer Kirche mehr Einfluss erhalten sollen, sind aber bei den Themen Zölibat und katholische Sexuallehre gespaltener Auffassung. In der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage würden die Hauptthemen des Synodalen Wegs in Deutschland diskutiert, teilte die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) in Bonn mit. Das Institut für Weltkirche und Mission habe die quantitative Befragung zusammen mit dem Katholischen Akademischen Ausländer-Dienst durchgeführt, die DBK habe sie mitfinanziert.

Nahezu drei Viertel (74,8 Prozent) der Befragten befürworteten demnach eine Machtverteilung mit mehr Beteiligung von Laien in der katholischen Kirche. Die Ehelosigkeit von Priestern fanden zwar nur ein knappes Drittel (32,9 Prozent) richtig, doch mehr Befragte (41,3 Prozent) fanden, dass der Pflichtzölibat die Glaubwürdigkeit der Kirche stütze. Fast ebenso viele (41,9 Prozent) fanden das allerdings nicht. Eine klare Mehrheit (59,2 Prozent) waren dafür, Frauen zu den Weiheämtern zuzulassen. Dass Sex nur innerhalb der Ehe erlaubt sein soll, fanden fast ebenso viele Befragte richtig (45,4 Prozent) wie falsch (40,7 Prozent). Eine knappe Mehrheit der Befragten (51,1 Prozent) votierten dafür, den Umgang mit Homosexualität neu zu bewerten, mehr als ein Drittel (36,0 Prozent) dagegen.

Der Ergebnisse der Befragung unterschieden sich den Angaben zufolge erheblich nach der Herkunftsregion der Befragten. In Lateinamerika sprachen sich demzufolge deutlich mehr Menschen für eine sexuelle Liberalisierung aus als in Afrika. In Lateinamerika habe es auch am meisten Zustimmung für eine stärkere Rolle von Frauen gegeben, in Osteuropa sei die Zustimmung dafür geringer gewesen.

Bei der Frage nach der Rolle der Frau habe es auch einen deutlichen Unterschied zwischen den Geschlechtern gegeben. Männer waren demzufolge deutlich häufiger der Meinung als Frauen, dass Frauen in den Gemeinden schon genügend Einfluss hätten.