Freiberg (epd). Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seinen Amtssitz für drei Tage nach Sachsen verlegt. Unter dem Motto „Ortszeit Deutschland“ führt er bis zum Donnerstag seine Amtsgeschäfte von Freiberg aus, wie die Sprecherin des Bundespräsidenten, Cerstin Gammelin, am Dienstag in Freiberg bestätigte. In der mittelsächsischen, vom Bergbau geprägten Stadt wolle Steinmeier mit Menschen ins Gespräch kommen. Der Bundespräsident suche auch spontane Begegnungen, hieß es.
Zu Beginn seines Aufenthaltes am Dienstag wollte er sich ins Goldene Buch der Stadt Freiberg eintragen. Der parteilose Oberbürgermeister von Freiberg und frühere SPD-Politiker Sven Krüger rechnet damit, dass es bei den Treffen mit den Bürgern um die Ukraine-Flüchtlinge und die Energiekrise gehen wird.
Es gebe zwar in der Stadt Montagsspaziergänge von Bürgern, die sehr kritisch auf die parlamentarische Demokratie blickten, sagte Krüger im RBB-Inforadio, aber auch ein breites Bürgerbündnis, das sich um die Demokratie verdient mache.
Geplant ist unter anderem eine Diskussion an der „Kaffeetafel kontrovers“. Zudem besucht der Bundespräsident gemeinsam mit dem sächsischen Ministerpräsidenten, Michael Kretschmer (CDU), Freiberger Unternehmen.
Zuletzt hatte Steinmeier im Oktober eine „Ortszeit Deutschland“ in Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern verbracht. Zuvor war er bereits in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg unterwegs.
Zum Abschluss seines Aufenthaltes in Freiberg will Steinmeier Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an neun engagierte Bürgerinnen und Bürger aus Sachsen verleihen.