Berlin (epd). Elternvertreter verlangen mehr Geld vom Bund für Kindertagesstätten. Die Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege erklärte am Samstag in Berlin, das am Freitag vom Bundestag beschlossene Kita-Qualitätsgesetz gehe nicht weit genug. Chancengerechtigkeit für alle Kinder koste mehr Geld.
In Zeiten von massivem Fachkräftemangel in ganz Deutschland und exorbitant steigenden Kosten für Familien bestehe dringender Handlungsbedarf, erklärten die Elternvertreter. Ein Bundesqualitätsgesetz mit kostenlosem Zugang zu einem Betreuungsplatz inklusive Verpflegung erfordere mindestens 15 Milliarden Euro pro Jahr. Die Bundesländer sollen dem beschlossenen Gesetz zufolge in den kommenden beiden Jahren knapp vier Milliarden Euro erhalten.
Mit dem Kita-Qualitätsgesetz wird das sogenannte Gute-Kita-Gesetz der Vorgängerregierung abgelöst. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren dürfen die Länder aber künftig keine Bundesmittel mehr in neue Maßnahmen zur Beitragsentlastung für die Eltern stecken. Bis 2025 will die Ampel-Koalition bundesweit einheitliche Standards für die Qualität der Kinderbetreuung entwickeln, die dann das Kita-Qualitätsgesetz ablösen sollen.
Die Bundeselternvertretung erklärte, die Reduzierung der Maßnahmen zur Gebührenentlastung der Eltern sei den Familien im Land nicht zu vermitteln. Dass nicht einmal eine verpflichtende Staffelung nach Einkommen, Kinderanzahl oder Betreuungsumfang Einzug in das Kita- Qualitätsgesetz gefunden habe, verdeutliche, welche geringe Wertschätzung Familien entgegengebracht werde.