Genf (epd). Viele Menschen mit Behinderungen haben laut der Weltgesundheitsorganisation ein höheres Risiko vorzeitig zu sterben als andere Gesellschaftsmitglieder. Sie könnten bis zu 20 Jahre früher sterben als Menschen ohne Behinderung, teilte die WHO am Freitag in Genf mit.
In einem Bericht über gesundheitliche Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen heißt es, dass sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien, chronische Krankheiten zu entwickeln. Darunter seien Asthma, Depressionen, Diabetes, Fettleibigkeit, Mundkrankheiten und Schlaganfälle. Die WHO veröffentlichte den Bericht zum Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am Samstag (3. Dezember).
Viele Krankheitsursachen ließen sich nicht durch die Behinderung an sich erklären, sondern durch vermeidbare und ungerechte Faktoren. Der Bericht nennt negative Einstellungen der Gesundheitsdienstleister gegenüber Menschen mit Behinderung, Informationen in unverständlicher Form oder Schwierigkeiten beim Zugang zu Kliniken, Praxen oder Krankenhäusern.
Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die Zahl der Menschen mit schwerwiegenden Behinderungen weltweit bei 1,3 Milliarden liege. Das entspreche einem von sechs Menschen. Die WHO verlangte, die Grundsätze der Inklusion, Zugänglichkeit und Nichtdiskriminierung im Gesundheitssektor zu verankern.