Bonn (epd). Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat angesichts des Kriegs in der Ukraine dazu aufgerufen, auch Geflüchtete aus anderen Teilen der Erde nicht zu vergessen. „Die Zahl der Flüchtlinge in Syrien, Afghanistan oder Südsudan zum Beispiel ist mit über elf Millionen weiterhin hoch“, schreibt Bas in einem am Donnerstag veröffentlichten Beitrag für die Uno-Flüchtlingshilfe in Bonn. Viele Menschen kämpften besonders im Winter um das Überleben. Sie seien ebenfalls dringend auf Unterstützung angewiesen.
Zugleich begrüßte die Bundestagspräsidentin die „große Empathie und beeindruckende Solidarität“, die die über eine Million aus der Ukraine nach Deutschland geflüchteten Menschen hier erführen. „Viele Bürgerinnen und Bürger sind zusammengerückt und haben ukrainische Geflüchtete in ihren Wohnungen aufgenommen“, schreibt Bas. Für diesen wichtigen Einsatz aus der Zivilgesellschaft sei sie allen Helferinnen und Helfern „von Herzen dankbar“.
Zugleich wisse sie, dass viele Menschen sich wegen der Folgen des Ukraine-Kriegs große Sorgen um ihre Energieversorgungen und steigende Lebensmittelpreise machten. „Umso wichtiger ist es mir auch ganz persönlich, dass wir uns nicht spalten lassen und gerade jetzt solidarisch zusammenhalten“, schrieb Bas. Bei Ihrem Ukraine-Besuch im Mai habe sie der gezielte Terror gegen das ukrainische Volk „tief erschüttert“, die Bilder werde sie nicht vergessen. „Russland legt es darauf an, die zivile Infrastruktur des Landes zu zerstören. Mit verheerenden Folgen für die Menschen.“ Selbst Hunger werde skrupellos als Waffe eingesetzt.
Mehr als 100 Millionen Menschen sind laut der UNO-Flüchtlingshilfe aktuell auf der Flucht. Mehr als 40 Millionen der Flüchtlinge, Asylsuchenden, Binnenvertriebenen und anderen Schutzbedürftigen seien Kinder und Jugendliche. Krieg ist eine der Hauptursachen für Flucht und Vertreibung.