Düsseldorf, Erkelenz (epd). Die Polizei wird den von Klimaaktivisten besetzten Weiler Lützerath am Rand des Braunkohletagebaus Garzweiler II wohl Anfang 2021 räumen. Voraussichtlich werde es im Januar so weit sein, sagte eine Sprecherin des nordrhein-westfälischen Innenministeriums am Samstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Endgültig werde darüber entschieden, wenn die entsprechenden Vollzugshilfeersuchen der zuständigen Behörden vorliegen. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.
In dem größtenteils verlassenen Dorf leben laut Polizei seit Monaten rund 100 Klimaaktivisten in Zelten, Wohnwagen und leer stehenden Häusern, um zu verhindern, dass der zur Stadt Erkelenz gehörende Weiler für den Braunkohletagebau abgebaggert wird. Klima-Initiativen aus ganz Deutschland hatten angekündigt, sich einer Räumung entgegenstellen zu wollen.
Mit dem Bundeswirtschaftsministerium und dem Energiekonzern RWE hatte sich das Land NRW bereits Anfang Oktober auf Eckpunkte zur weiteren Braunkohleförderung verständigt. Danach soll der Kohleausstieg um acht Jahre von 2038 auf 2030 vorgezogen werden. Der umkämpfte Ort Lützerath allerdings soll noch zugunsten des Braunkohletagebaus abgebaggert werden. Fünf bislang von Umsiedlung bedrohte Dörfer im rheinischen Revier - Keyenberg, Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich, Berverath - sollen erhalten bleiben.